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Ein Album mit unendlich vielen Gesichtern


Der Facettenreichtum von Susan Ebrahimi ist unerschöpflich.

„Ich liebe das Leben, brauche aber auch immer wieder mal den Rückzug, um mich neu aufzuladen, Gedanken zu sortieren und in aller Ruhe auch mal selbstkritisch zu sein, um umzudenken oder umzulenken.“

„Warte nicht auf ein geträumtes Ereignis, sondern erschaffe es dir selber! Lebe deinen Traum. Steh' auf und geh'!“


Text: Lisa-Marie Yilmaz
Foto: Michael Schorlepp

 

Sie ist Sängerin, Songschreiberin, Label-Gründerin, Unternehmerin – Susan Ebrahimi hat viele Facetten und lebt ihren Traum. Wie vielfältig sie ist, stellt sie mit ihrem kürzlich erschienenen Album Gesichter unter Beweis. Auf dem Longplayer überzeugen 19 Songs durch eine bezaubernde Melange aus Schlager und Chanson, facettenreich und mit starker Personality. Wir trafen die saarländische Künstlerin zum hossa!-Interview.

Frau Ebrahimi, auf Ihrem neuen Album Gesichter finden sich insgesamt 19 mitreißende, eingängige und vielfältige Tracks. Zeigen eben diese 19 Songs alle Gesichter der Susan Ebrahimi oder gibt es noch weitere Facetten von Ihnen, die Ihre Fans womöglich noch nicht kennen?

Um es vorerst von der humoristischen Seite zu betrachten, sag' ich mal so: Ich staune jeden Tag aufs Neue (lacht). Über gestern, dem Heute und über die Vorfreude, die ich noch habe, was der morgige Tag wohl bringen mag. Und genau so viele Emojis uns für jede Gefühlslage oder Ereignis zur Verfügung stehen, genauso viele Gesichter habe ich im Laufe meiner Jahre bestimmt schon durchgespielt. So begrenzen sich meine Gesichter – Gott sei Dank – nicht auf 19 Ausdrucksweisen, sondern sind nur ein kleiner Auszug dessen, was mich beschäftigt und ausmacht. Jede neue Herausforderung, Erfahrung, Erkenntnis und das „Älterwerden“ zaubern unendlich viele neue Gesichter hervor. Solche, die man gerne mit anderen teilt, aber auch Gesichter, mit denen man sich allein auseinandersetzen sollte. So begrenze ich mich in meinen Texten und Songs auf das „Zumutbare“ und transportiere meinen Zuhörern und Fans am liebsten Zuversicht.

 

Welcher rote Faden zieht sich durch das Album?

Gesichter und das Leben haben keinen roten Faden. Jedes Gesicht ist einzigartig, wandelbar und nie gleich. Aber am liebsten beschäftige ich mich mit dem Menschen an sich. Was er wann und wie fühlt, wovon er träumt, was ihn antreibt, und verletzt. Alles Menschliche eben. So ist der rote Faden – wenn man möchte – der Mensch an sich, in seinen verschiedensten Facetten. Ein roter Faden zeigt sich aber ganz gewiss in der Produktion und fast allen Songs, die aus der Feder von Willy Klüter und Manfred Hochholzer, mit denen ich seit 2009 vertrauensvoll und freundschaftlich zusammenarbeite, stammen. Mitgewirkt haben aber auch die Autoren Uwe Haselsteiner, Henning Verlage, Alexandre Gern, Andreas Zaron und Marc Bender.

 

Nehmen Sie uns bitte mit in die Entstehungszeit des Albums: Wie lange haben Sie insgesamt an dem Longplayer gearbeitet und welche hochkarätigen Künstler haben Sie für die Produktion mit ins Boot geholt? 

Ein Album entstehen zu lassen, ist ja ein kreativer Prozess, der auch schon mal bis zu zwei Jahre dauern kann. Dazu gehören die Kompositionen, die Texte, die Videos, Fotos und die finalen Produktionen. Ganz besonders freue ich mich über das Duett Mit dir kann ich fliegen mit dem überaus sympathischen Bruno Ferrara sowie das Duett Tour de Chance mit meiner geliebten Tochter Daria, die beide im Booklet zu sehen sind.

Gibt es auf Gesichter einen Song, zu dem Sie eine ganz besondere Verbindung haben?

Wenn ich einen hervorheben müsste, dann den Song Ich würd‘ dich lieben wie verrückt. Dieser Titel ist in der Corona-Zeit entstanden im Zuge eines Stipendiums der GEMA, das mir zugesprochen wurde. Es durfte ein Titel außerhalb des Mainstreams sein und – wenn man wollte – ebenso kunstvoll. Da mein Herz auch für den Chanson und für Texte mit etwas mehr Tiefgang schlägt – ohne dabei für den Zuhörer inhaltlich und musikalisch unerreichbar zu sein –, haben wir im Team Alexandre Gern, Willy Klüter und Manfred Hochholzer, ein wirklich chansoneskes Kunstwerk geschaffen. Eine Hymne an die Endlichkeit, eine Hymne an die Liebe, eine Hymne über die Sterblichkeit von Materie sowie die Unsterblichkeit der ewigen Liebe.

 

Mit der aktuellen Singleauskopplung Hollywood liefern Sie bereits einen mitreißenden und tanzbaren Vorboten auf das Album. Welche Message bringen Sie mit dem Track in die Herzen, Ohren und Playlisten Ihrer Fans?

Hier geht es um eine Beziehung, in der man auf Händen getragen wird. Gemeinsam durch ein Leben zu gehen, das genauso beeindruckend und einzigartig ist, wie die großartigsten Hollywood-Geschichten. Voller Visionen und Abenteuer. Das klingt nach einer Liebe, die funkelt und Licht ist – wie in einem Hollywood-Film. Das ist Hollywood! Eine Beziehung, die Träume zulässt, ist wie ein magischer Ort, an dem alles möglich ist. Sie ist wild, bunt und bedeutend, wie Hollywood, mit all seinem Glitzer und Glamour. Jeder Tag fühlt sich an wie eine neue Szene in einem aufregenden Film, voller Leidenschaft und unvergesslicher Momente. Hauptdarstellerin in einer eigenen Geschichte zu sein, geschrieben mit Liebe, Vertrauen und einer gemeinsamen Vision. Das klingt wundersam, schön und großartig wie Hollywood, eben.

 

Als Bonustrack hält Gesichter das bereits angesprochene Duett Tour de Chance mit Ihrer Tochter Daria bereit, das den generationsübergreifenden Austausch innerhalb einer Familie abbildet. So ein ehrlicher Austausch kann auch herausfordernd sein – wie wichtig ist Ihrer Meinung nach dennoch eben diese Form der Kommunikation, wenn es um Generationenkonflikte und das Verständnis füreinander geht?

Von Konflikten bin ich, was Generationen angeht, ganz weit weg. Die Zeit lässt sich nun mal per se nicht aufhalten. Wir sehen und begegnen ihr jeden Tag in unserem Spiegelbild. Dieses „Spiel der Zeit“ ist nicht zu gewinnen. Ein neuer Tag, ein neues Gesicht, reifer und schöner denn je. Diese Einstellung lässt mich weitaus ruhiger sein. Prioritäten verlagern sich mit zunehmendem Alter, die Aufgaben jedoch werden größer und sanftmütiger, auch für den Nachwuchs. So konzentriere ich mich lieber, was den „generationsübergreifenden Austausch“ betrifft, eher auf Befruchtung und Wachstum mit jüngeren Generationen. Bezüglich meiner Tochter: Sie hat ihren eigenen schlauen Kopf, aber was gibt es Schöneres, als dem eigenen Kind – wenn gewünscht und notwendig – Hilfestellung zu leisten und es glücklich zu sehen? Nichts!

 

Ihre Songs spiegeln deine Gedanken, Ängste, Träume, Wünsche – sind Sie ein Mensch, der seine Gefühle grundsätzlich offen kommuniziert oder fällt es Ihnen leichter, sie in ein musikalisches Gewand zu hüllen?

Das haben Sie gut erkannt. Zweiteres fällt mir tausendmal leichter! Ich beantworte zwar jede mir gestellte Frage, wenn sie auf mich zukommt, bin aber eher die gute Zuhörerin (lacht). Also bin ich weniger geschwätzig, wenn es um mein eigenes Innenleben geht. Ich liebe das Leben, brauche aber auch immer wieder mal den Rückzug, um mich neu aufzuladen, Gedanken zu sortieren und in aller Ruhe auch mal selbstkritisch zu sein, um umzudenken oder umzulenken. So gesehen ist das Texten ein guter Ausgleich für mich, weil ich kurz abtauchen und in den Retreat gehen kann.

 

Welche Events, weiteren Releases und Live-Auftritte stehen für die zweite Jahreshälfte in Ihrem Terminkalender?

Meine große Leidenschaft ist ja nach wie vor das Texten, dazu gibt es noch mein Label Klondike Records & Songs mit vielen tollen Künstlerinnen und Künstlern, wie etwa Vivian Lindt, Anni Perka, Daria Kaah, Christine Schmid, Tommy Steiner, Andreas Zaron, Dennis Wilms, Bruno Ferrara, Jens Bogner, Markus, Nils Thomas oder Daniele Daverna, um die sich unser gesamtes Team bestmöglich kümmert. Da sind für dieses Jahr noch einige Veröffentlichungen, CD-Releases und Videodrehs geplant. Dazu kommt, dass ich unter anderem die Videos selbst schneide, die grafischen Arbeiten erledige, die Veröffentlichungen plane und mich um alles kümmere, sonst noch dazugehört und anfällt. So gesehen können die Nächte schon mal kurz werden (lacht). Auf den großen Bühnen des Schlagers bin ich eher rar zu sehen, warum? Weil meine Songs eher einen zeitlosen Charakter haben und nicht auf Party und Mitklatschen fundieren. So genieße ich umso mehr und auf erfüllende Art und Weise, mein feines und intimes französisches Chansons-Programm La vie est belle, das eher in Clubs und auf Theaterbühnen, stattfindet.


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